Jochen Renner arbeitet seit 2001 bei Schwörer Fertighaus und ist dort seit 2013 als Werksleiter tätig. Sein Aufgabenbereich umfasst vor allem „Organisatorisches auf dem Werksgelände“, wobei möglichst reibungslose und optimal ausgeschöpfte Produktions–abläufe verständlicherweise Renners besondere Aufmerksamkeit erhalten. Im Laufe der Jahre wurde der 40-Jährige zu einem regelrechten Fan der granIT MES-Software.
Kurz nach Eröffnung der neuen SchwörerHaus-Produktionshalle für „Flying Spaces“ berichtet er von seinen Erfahrungen mit dem MES granITflow.
granIT: Welchen Stellenwert geben Sie der granIT Software bei SchwörerHaus?
Jochen Renner: Im Prinzip ist granIT-Software bei uns allgegenwärtig. Sie steuert die Leittechnik für unsere komplette Fertighausproduktion – und die ist nun mal Kernstück in der Fertighausproduktion bei Schwörerhaus. Mittlerweile bedienen wir zwar auch viele andere Zweige, in denen übrigens granIT und seine Lösungen ebenfalls eine Rolle spielen, doch ist und bleibt die Fertighausproduktion und deren Leittechnik im Mittelpunkt. Und das übrigens bereits seit 1993 – wenn auch die Software seitdem enorm „dazu gelernt“ hat bzw. ausgebaut wurde. Aber im Prinzip lieferte uns granIT bereits Lösungen im Stil des Manufacturing Execution Systems MES, lange bevor es überhaupt den Begriff gab.
granIT: Wo sehen Sie heute die wichtigsten Vorteile von MES in einer Produktionslinie wie SchwörerHaus?
Jochen Renner: Dass die Produktionssteuerung, auch bei eher herausfordernden Bedingungen, immer optimal und effizient funktioniert. Stellen Sie sich zum Beispiel einen Produktionsabschnitt mit verschiedenen Wandelementen vor. Da sind Giebel, Außen- und Innenwände, eine Giebelspitze und dergleichen. Und die werden auf verschiedenen Linien produziert. Für die Steuerung als solche, für das Timing, aber auch für die Transparenz in den einzelnen Produktionsabschnitten und somit letztendlich für eine optimale Auslastung in der Wandstraße, dafür ist MES zuständig.
granIT: Auslastung auch im wirtschaftlichen Sinne?
Jochen Renner: Definitiv! In Produktionsabläufen wie bei SchwörerHaus ist die exakt getimte und auf die einzelnen Elemente abgestimmte Auslastung immer ein finanziell heikles Thema. Wenn also Zeit eingespart wird, spart man auch Geld. Wenn Zeit verloren geht, etwa durch falsche Abstimmung, zu spät erkannte Fehlerquellen oder beispielsweise durch zu langsame Produktionsabschnitte, dann tut das finanziell gleich empfindlich weh.
granIT: Nun hat SchwörerHaus bereits seit Jahrzehnten eine Verbindung zu granIT und seinen Lösungen und war von Beginn an nahezu vollumfänglich mit granIT-Software ausgestattet. Aber eigentlich ist doch auch eine Step-by-Step-Lösung mit MES möglich?
Jochen Renner: Selbstverständlich. Wären wir nicht so gut versorgt, käme eindeutig so eine partielle Lösung für uns in Frage. Schauen Sie sich unsereProduktion an: Da ist die Wandstraße, auf welcher die Außen- und Innenwände produziert werden. Dort wäre definitiv mein Schwerpunkt, mit einem neuen MES-Einsatz zu beginnen. Danach würde ich wahrscheinlich die Giebel in den MES-Ablauf integrieren und so weiter. Um es kurz zu machen: Im normalen Alltag, in dem ja auch Geld verdient werden muss, wird es niemals klappen, die vollständige MES-Software wie eine Glocke über einen Produktionsablauf zu stülpen. Da sind „Schritt-für-Schritt“-Verfahren sinnvoller und aufgrund der jeweiligen Lerneffekte konsequenter.
granIT: Ein neues MES-Element haben Sie aber doch in ihre neue Produktionshalle integriert?
Jochen Renner: Stimmt, wir beginnen derzeit erstmals damit, papierlos zu arbeiten. Nur ein Detail, hat aber mit Sicherheit Auswirkung auf zukünftige Abläufe.
granIT: Ganz allgemein betrachtet ist ein elementarer Aspekt bei MES die Transparenz der einzelnen Produktionsabläufe.
Jochen Renner: Unbedingt. Ich beschreibe das mal etwas überspitzt. Im Urlaub könnte ich mich zeitgleich mal eben schnell ins System einwählen und checken, auf welchen Stand die Produktion gerade ist, ob wir im Zeitrahmen bleiben oder ob es irgendwelche Schwierigkeiten gab, gibt oder geben könnte. Ohne MES wäre das unmöglich.
Oder nehmen wir doch die Vielfalt im Hausbau als Beispiel. Wenn man im Fertighausbau 55 bis 60 Bauteile – Wand-, Dach- und Decken-Elemente – auf verschiedene Produktionslinien so streuen will, dass jede ausgelastet ist, keine hinterher hinkt, dass die Produkte alle zum gleichen Zeitpunkt fertig sind, weil ja auch die Verladehalle nur eine gewisse Kapazität hat, dann ist man ohne das transparente MES aufgeschmissen
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granIT: Welche war denn die größte Herausforderung bei der Integration der neuen Produktionshalle in bestehende Abläufe, was bereitete am meisten Kopfschmerzen?
Jochen Renner: Ich sage ihnen das ganz ehrlich: ich war und bin da tiefenentspannt. Ich habe mit granIT einen Dienstleister, der das für SchwörerHaus zu regeln hatte. Und das ist granIT ja auch bestens gelungen.
granIT: Ohne MES sähe die Zukunft in der Holzfertigbauindustrie also düster aus?
Jochen Renner: Um es auf den Punkt zu bringen: Diese Stückzahlen, wie wir sie derzeit bei SchwörerHaus problemlos erreichen, wären ohne Manufacturing Execution System unmöglich.